Umfrage zu Patient and Public Involvement in der klinischen Forschung

Einleitung

Patient/innenkönnen eine einzigartige Perspektive auf Forschungsvorhaben bieten. Diese Patientenperspektive kann zum Beispiel bei klinischen Studien potenziell zu einer Verbesserung bzw. Erhöhung der Relevanz, Qualität und Sicherheit führen. Daher ist es wichtig, dass die akademischen Forschungsinstitutionen/-organisationen Patient/innen bzw. Patientenvertreter/innen in den gesamten Prozess der klinischen Forschung einbeziehen.

Im Vergleich zu Ländern wie bspw. Grossbritannien steckt die Beteiligung von Patient/innen und der Öffentlichkeit in der Schweiz noch in den Kinderschuhen. Es gibt zwar einige Initiativen/Projekte, aber der Ansatz ist mehr oder weniger fragmentiert; es besteht keine Verbindung zwischen ihnen.


Was versteht man unter Patient and Public Involvement (PPI)?

Patient and Public Involvement (PPI) in der Forschung2 kann als Forschung definiert werden, welche mit oder von statt an, über oder für Patient/innen und Vertreter/innen der Öffentlichkeit durchgeführt wird. Es bedeutet, als gleichberechtigte Partner/in an einem Forschungsprojekt oder einer -initiative beteiligt zu sein, indem man als Forschende/r, Berater/in oder Verantwortliche/r für ein bestimmtes Thema z. B.:

mit Forschungsförderern zusammenarbeitet, um Forschungsvorhaben zu priorisieren;
Beratung anbietet als Mitglied eines Entscheidungsgremiums in einem bestimmten Projekt;
an Forschungsinformationsmaterialien mitwirkt, indem man sie kommentiert oder mitgestaltet.


Wozu diese Umfrage?

Mit dieser Umfrage möchte die Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO)3 gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen4 lokale/nationale PPI-Initiativen im akademischen Umfeld identifizieren und charakterisieren.
Die Ergebnisse der Umfrage werden anschliessend als Mapping aller identifizierten PPI-Initiativen/-Projekte und als solide Basis des Status quo in der Schweiz präsentiert.

 
Was ist das übergeordnete Ziel?

Dieser Status quo dient als Grundlage für das übergeordnete Ziel, PPI innerhalb der akademischen klinischen Forschung zu fördern und zu implementieren. Eine mögliche Massnahme wäre der Aufbau eines «Swiss PPI Hubs» als zentrale Plattform mit einem eigenen Patientenbeirat, der von Forschungsorganisationen, -förderern und Behörden gleichermassen eingebunden und/oder konsultiert werden könnte. Wir empfehlen diesen kollaborativen Ansatz ausdrücklich, um den Aufbau einzelner Patientenbeiräte bei allen Forschungsorganisation/-institutionen zu vermeiden.


Was ist gemeint mit akademischer Forschung?

Akademische Forschung ist Forschung, die nicht von einem gewinnorientierten Unternehmen wie einem Pharma-, Biotechnologie- oder Medizintechnikunternehmen zu kommerziellen Zwecken finanziert wird, sondern von gemeinnützigen Institutionen/Organisationen/Vereinen (üblicherweise Stiftungen, Universitätsspitäler etc.).

In der Schweiz fällt die klinische Forschung in den allgemeinen Rahmen des Humanforschungsgesetzes (HFG) und seiner Verordnungen5.
Es umfasst unter anderem:

  • Randomisierte, kontrollierte klinische Studien
  • Forschung zu personalisierter Gesundheit
  • Epidemiologische, beobachtende Forschung
  • Forschung mit Daten und Proben von Menschen
  • Forschung über Forschung

Ausserhalb des Geltungsbereichs wäre bspw. Forschung, die sich auf das Gesundheitssystem bezieht.
Was passiert mit meinen Daten und den Informationen, die ich zur Verfügung stelle?

Selbstverständlich gehen wir mit den Daten, die Sie uns im Rahmen unserer Online-Befragung anvertrauen, verantwortungsvoll um und beachten alle relevanten datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Das bedeutet, dass keine persönlichen Informationen, wie bspw. Ihre E-Mail-Adresse, angegeben werden und dass bei der Darstellung der Ergebnisse keine Verbindung zu Ihrem Namen bestehen wird.

Wir verwenden Ihre Antworten in dieser Umfrage zu folgenden Zwecken:

  • Wir möchten alle Projekte/Initiativen in der akademischen klinischen Forschung identifizieren, welche die Perspektive der Patient/innen und der Öffentlichkeit einbeziehen.
  • Wir möchten alle identifizierten Projekte/Initiativen auf unserer Website und in Publikationen anonymisiert darstellen, d. h. es besteht keine Verbindung zu Ihrem Namen.
  • Wir möchten das Bewusstsein für PPI schärfen und der Stimme der Patient/innen und der Öffentlichkeit Gehör verschaffen.


Einverständniserklärung

Mit der Beantwortung dieser Umfrage erkläre ich mich damit einverstanden, dass meine Daten für die oben genannten Zwecke verwendet werden. Die Daten werden nur von den zuständigen Mitarbeitenden der SCTO eingesehen.
Mir ist bekannt, dass meine Daten sicher aufbewahrt und nicht an Dritte weitergegeben werden.


Ich habe die Möglichkeit, diese Umfrage anonym zu beantworten.

1Gemäss Definition von EUPATI (https://toolbox.eupati.eu/)

«Individuelle Patient/innen» sind Personen, die als Betroffene persönliche Erfahrungen mit einer Erkrankung haben. Sie können über technisches Wissen im Bereich der F&E oder über regulatorische Prozesse (Regulatory Affairs) verfügen oder auch nicht; ihre Hauptrolle besteht darin, mit ihrer subjektiven Krankheits- und Behandlungserfahrung beizutragen..
«Pflegepersonen» («Betreuungspersonen») sind Personen, die einzelne Patient/innen unterstützen, bspw. Familienmitglieder oder bezahlte oder ehrenamtliche Hilfskräfte.
«Patientenfürsprecher/innen» sind Personen mit Erfahrungen und dem nötigen Verständnis für eine bestimmte Krankheit, die eine grössere Gruppe von Patient/innen unterstützen. Sie können einer Organisation angehören, müssen dies aber nicht.
«Vertreter/innen von Patientenorganisationen» sind Personen, die beauftragt sind, die kollektiven Ansichten einer Patientenorganisation zu einem bestimmten Thema oder Krankheitsbereich zu vertreten und zu äussern.
“«Patientenexpert/innen» verfügen – neben der krankheitsspezifischen Expertise – dank Weiterbildung oder Erfahrung über das technische Wissen in der F&E und/oder im Bereich Regulatory Affairs, wie z. B. EUPATI Fellows, die von EUPATI zum gesamten Spektrum der F&E von Arzneimitteln geschult werden.

2National Institute for Health Research, UK, INVOLVE https://www.invo.org.uk/frequently-asked-questions/

3www.scto.ch

4 Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), Swiss Personalized Health Network (SPHN), Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK)

5https://www.fedlex.admin.ch/de/cc/internal-law/81#810.3
 
10% of survey complete.

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